Tag 8

08:40 Uhr

Ich habe beschlossen: Heute ist Verlassen-das-Haus-Tag.

Nicht weil ich mutig bin, sondern weil mein Magen angefangen hat, mir Drohbriefe zu schreiben.

Letzter Eintrag im Kühlschrank: „Ich bin leer, du Depp.“

Also… Rucksack gepackt. Taschenlampe. Klappmesser. Hoffnung. Zwei Salzstangen und mein Modifizierter Metallschläger… nenne ihn den Spitzenstab und meinen Laptop, Maus und Campingpowerbank… Autobatterie… ne kein platz… ;(

09:30 Uhr

Der Tunnel in Richtung Supermarkt war schon immer gruselig. Jetzt ist er offiziell von der Hölle gemietet.

Blut an den Wänden, Schreie aus der Tiefe, und ein Geruch, als hätte jemand Infizierten-Suppe gekocht.

Ich musste da durch. Kein anderer Weg.

Ich hab leise gebetet – an die Raviolidose meiner Mitbewohner. Möge sie mich führen.

09:42 Uhr

Die ersten zwei Infizierten haben mich überrascht – einer hatte keinen Unterkiefer, der andere nur noch ein halbes Gesicht und schlechte Laune.

Ich hab nicht nachgedacht – Messer raus und drauf.

Viel Geschrei, noch mehr Blut. Einer hat mir an die Schulter gewollt – und fast gebissen.

Nur der Rucksack hat’s abgefangen. Ich schwöre, mein Rucksack ist jetzt offiziell mein bester Freund.

Hab ihn später Helga genannt.

10:10 Uhr

Ich dachte, ich bin durch – aber da kam dieser Eine. Groß. Schnell. Und mit muskulösen Körper? Es schrie und aufeinmal sind alle infizierten auf mich losgerannt

Was auch immer da schiefgelaufen ist im Labor, es war kein gutes DIY-Projekt.

Ich hab ihn erledigt – mit einem rostigen Eisenrohr und sehr viel Panik. aber die anderen Zombies waren hinter mir… scheint etwas mutiertes zu sein oder so… kp

10:25 Uhr

Ich war komplett fertig. Blutverschmiert, zitternd – kurz vorm „Game Over“.

Dann kam er: Rony.

Ein alter Kumpel von früher. (auch wenn viel älter)

Er zog mich aus dem Tunnel, knallte zwei Infizierte ab, wie ein Actionheld mit Midlife-Crisis, und meinte nur:

„Na, du siehst scheiße aus. Komm rein.“

11:30 Uhr

Wir haben uns bei ihm verschanzt. Haus halbwegs intakt. Fenster vernagelt. Kühlschrank? Voller Dosensuppe und Getränke.

Ich hätte fast geweint.

Wir haben den Nachmittag damit verbracht, sein Haus infizierten-sicher zu machen: Fallen bauen, Licht abschirmen, Vorräte zählen.

Es fühlte sich fast normal an. Naja, normal für eine Apokalypse .

14:45 Uhr

Ich hab heute zum ersten Mal richtig drauf geachtet:

Als die Sonne durch das Fenster geschienen hat, ist einer der Infizierten draußen zurückgewichen.

Kein Witz – er hat richtig gezuckt, die Arme vors Gesicht, ist dann abgehauen.

Hab später noch mal rausgeschaut – Sonnenstrahlen = keine Infizierten. Schatten = Partyzone.

Theorie:

UV-Licht killt sie (nach ner zeit). Oder sie haben ‘ne Sonnenallergie deluxe.

Wenn das stimmt, ist die Sonne mein neuer bester Freund (sorry, Helga).

17:00 Uhr

Wir haben einen Plan gemacht. Morgen geht’s weiter. Rony kennt eine Gruppe Überlebender in der Stadt.

Vielleicht gibt’s da noch Menschen, die nicht mit Dosen sprechen oder Klobesen knuddeln.

20:15 Uhr

Ich hab Schmerzen. Körperlich. Psychisch. Und seelisch.

Aber ich lebe. Und Rony hat ’ne Couch.

Das ist gerade alles, was zählt.

21:10 Uhr

Wir haben auf der Couch gesessen und Chipsreste gegessen, während draußen ein Infizierter versucht hat, einen Gartenzwerg zu beißen. (sah zumindest so aus)

die Inteligent ist wohl nicht das Einzige, was die verlieren.

Rony meinte: „Wenn der Zwerg jetzt zurückbeißt, bin ich raus.“

Ich war’s fast auch. Vom Lachen.

22:30 Uhr

Letzte Runde Hauscheck. Alles ruhig. Tür verriegelt. Fenster gesichert.

Ich lieg auf der Couch mit ’nem nassen Waschlappen auf der Stirn – gegen das Fieber… oder gegen die Realität.

Ich kann kaum schlafen. Das Bild von den Infizierten im Sonnenlicht lässt mich nicht los.

Vielleicht ist UV-Licht wirklich ihre Schwäche.

Ich notier mir das. Vielleicht kann man das irgendwie nutzen. Vielleicht.

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Fazit:

Ich hab das Haus verlassen. Und fast mein Leben.

Infizierte umgelegt. Ich bin jetzt inoffiziell Teilzeit-Infiziertenjäger.

Rony lebt. Hat Chipsreste und schwarzen Humor.

Mein Rucksack heißt Helga. Er hat mir das Leben gerettet.

Ich wurde fast gebissen – aber nicht ganz. Noch nicht.

Der Gartenzwerg hat überlebt. Ich nenn ihn Herbert.

UV-Licht scheint ihre Schwachstelle zu sein.

Die Sonne = mein Schutzschild. Ich brauche mehr davon. Und Sonnencreme. Nur zur Sicherheit.

Lama Out

mtf xD

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